Gute Kommunikation ist für eine funktionierende Gemeinde enorm wichtig. Deshalb finde ich es sehr gut, dass es den Havelboten gibt. Die regelmäßige Berichterstattung über lokale Ereignisse, Vereine, Akteure und Geschichten ist beeindruckend und erscheint mir unverzichtbar. Umso mehr irritieren mich die kritischen Hinweise aus der Bevölkerung, die mit zahlreichen Inhalten und der redaktionellen Vorgehensweise unzufrieden sind. Dieses Dilemma spricht ja auch der Chef-Redakteur des Havelboten, Herr Günsche, gelegentlich selbst im Havelboten an. Dazu hörte ich aus der Bürgerschaft, dass es bereits Bestrebungen gab, eine weitere, aber vom Rathaus unabhängige Gemeindezeitung zu starten, weil es nur sehr schwer möglich sei, abweichende Bürgermeinungen im Havelboten zu veröffentlichen. Das finde ich alarmierend! Dient der Havelboten also wirklich in erster Linie der „Hofberichterstattung“? Durch diesen Frust kam aktuell eine von Bürgerinnen und Bürgern in Wildpark-West selbst gestaltete Familienzeitung heraus die bereits in alle Haushalte in Wildpark-West verteilt wurde. In Kürze wird es eine Online-Version geben, die alle lesen können. Warum musste es soweit kommen? Engagierte Einwohner schließen sich zusammen, sprudeln vor Ideenreichtum und sind hochmotiviert über die Gemeinde, Vereine, Aktionen und das gute Leben in Schwielowsee zu berichten. Hut ab!
Ich selbst bin auch seit mehreren Jahren Redaktionsmitglied einer Mitarbeiterzeitschrift. Hier ist die Redaktionsarbeit vor allem eins: Teamwork unter vielen gleichberechtigten Mitwirkenden, die jeweils für Ihren Bereich auch verantwortlich zeichnen. Als gewählter Bürgermeister von Schwielowsee würde ich das Havelbotenkonzept in diesem Sinne auf den Prüfstand stellen, damit der Havelboten noch besser wird und eine noch breitere Akzeptanz auch bei den kritischen Bürgern bekommt. Darüber hatte ich neulich bei einer Versammlung gesprochen. Von Abschaffen kann also gar keine Rede sein!